'IPA oder India Pale Ale wurde erfunden, als die Briten um 1700 herum begannen, Pale Ale und andere Bierstile per Schiff nach Indien zu transportieren. Durch höheren Alkoholgehalt und vor allem durch stärkere Hopfung wurde das Bier für die 6 monatige Reise haltbar gemacht.'

So oder ähnlich geht die Erzählung über die Erfindung des IPA, und sie stimmt, wie so viele Biergeschichten, nur bedingt.

Alkoholstarke und stark gehopfte Biere gab es natürlich schon vorher, z.B das October Strong Beer, (nur im Oktober und November gebraut) das bis zu 10% vol. Alkohol haben konnte und als wahrscheinlicher Vorgänger des IPA gehalten wird.

Mit der starken Zunahme des Handels der Briten mit ihren Kolonien, darunter natürlich auch Indien, wurde auch Bier in grossen Quantitäten per Schiff transportiert. Nicht immer in befriedigender Qualität, wie aus den Zollkontrollen der Hafenbehörden zu entnehmen war. Als 'flach, trübe, sauer oder schimmlig' kam es den Bierkontolleuren manchmal vor, und wurde nicht zum Verkauf freigegeben.

Obwohl ein höherer Alkoholgehalt und eine viel stärkere Hopfung den Misständen sicher Einhalt geboten hat, können wir ein IPA von 1700 mit einem heutigen IPA geschmacklich nicht vergleichen.

Starkbiere zu der Zeit wurden traditionell 2 - 3 Jahre in Eichenfässern gelagert, was fast sicher dazu führte, dass Wildhefen z.B. Brettanomyce und andere Mikroben,  die schon im Eichenfass vorhanden waren, den Geschmack des Bieres stark beeinflussten. Was also heute als eine beliebte Spielerei mit Wildhefen gilt, wurde damals durch die Umstände gratis mitgeliefert.

Dieses IPA hier wird mit zwischen 6 und 7 % vol. eingebraut und natürlich mit der für den Stil typischen Nachhopfung im Gärtank (hopfenstopfen auf deutsch oder dry hopping) ausgebaut.

Da ich immer mal wieder mit Hefe und Hopfen experimentiere, kann die jeweilige Zusammensetzung bei mir nachgefragt werden.